GESCHICHTE 6 Blois / Frankreich Geschichts- und Kunststadt an der Loire Durch den Austausch der Urkunden am 30. Juni 1963 wurde die lebendige Freund- schaft mit der französischen Stadt an der Loire gefestigt. Ihren Ursprung hat sie in dem regen Schüleraustausch, der bereits seit 1957 stattfindet. Die Loire: Das seit November 2000 in der Welterbeliste aufgenommene Val de Loire stellt mit einer Fläche von 800m² die größte Welterbestätte Frankreichs dar. Von Sully- sur-Loire im Departement Loiret bis Chalon- nes-sur-Loire im Anjou folgt das Val de Loire dem königlichen Fluss über 280 km. Neben der Loire und den natürlichen Land- schaften des Loiretals umfasst das von der UNESCO einbezogene Gebiet auch den his- torischen Kern der großen Städte, darunter die Königsstadt Blois mit Königsschloss, das einen umfassenden Einblick in die Architek- tur und Geschichte der Loire-Schlösser bie- tet und vielen anderen Attraktionen. Weitere Infos: www.blois.fr Ortschaft Gurtweil (372m ü. NHN) „Gurtwila” wurde 873 in einer Urkunde des Klosters Rheinau genannt. Eine wechselvolle Geschichte folgte. Gurtweil gehörte zum Kloster St. Gallen, dann erhielt das Kloster Rheinau in Gurtweil Besitz. Im 11. Jahrhundert tritt das Adelsgeschlecht von Gurtweil auf. Immer wieder erscheinen für Schloss und Dorf andere Besitzer, unter ihnen die Edlen von Erzingen und Wilhelm von Grießen, das Kloster St. Blasien und die Herren von Heidegg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss Gurtweil niedergebrannt, doch das Kloster St. Blasien bau- te es wieder auf und errichtete eine Probstei, die den Äbten und Klosterbrüdern als Sommeraufenthalt diente. Nachdem Gurtweil zu Baden gekommen war, war im Schloss einige Zeit ein Krankenhaus, dann eine Branntweinbrennerei, und jetzt ist darin das Wohnheim der Caritas-Werkstatt „St. Ulrich” unter- gebracht. Die Schlosskapelle stammt aus dem Jahr 1664. Im Schloss befindet sich ein wertvoller Ka- chelofen aus der Renaissancezeit mit Kaiserbildern. Gurtweil ist die Heimat des Gründers des Salvato- rianerordens, Pater Franziskus Maria vom Kreuz Johann Baptist Jordan, der 1848 bis 1918 lebte. Ortschaft Aichen-Gutenburg (563m ü. NHN) Aichen wurde 1275 in einer Urkunde erwähnt, und zwar schrieb sich Aichen damals Aichan oder auch Eichain und später Aychen. Es darf aber angenom- men werden, dass Aichen schon viel älter ist und die Gründung des Dorfes mehrere Jahrhunderte zurück- datiert werden kann. Wahrscheinlich gehörte Aichen viele Jahre zur Herr- schaft Allmut, die ihren Sitz auf einer Burg über der Schlücht hatte. Nachdem das Geschlecht der Herren von Allmut an Bedeutung verlor, kam Aichen zum Besitz der Herren von Lupfen und schließlich als Pfand an Diethelm von Mundelfingen. Ab 1501 wurde Aichen vom Kloster St. Blasien aus verwaltet. Die Burg Allmut zerfiel immer mehr. Wechselvoll ist auch die Geschichte der Pfarrkirche in Aichen, die dem Hl. Sebastian geweiht ist. 1160 bereits wurde eine Kapelle in Aichen erwähnt, 1297 eine Kirche, die dann durch ein Feuer zerstört wurde; der Neubau wurde 1454 geweiht. 1973 wurde mit dem Bau einer neuen Kirche begon- nen. Auf dem Weg zum Berghaus steht eine eben- falls dem Hl. Sebastian geweihte Kapelle; die Kapelle in Allmut ist dem Hl. Wendelin geweiht. Ortschaft Breitenfeld (490m ü. NHN) Steinbeilfunde auf der Gemarkung weisen Breitenfeld als eine frühe Siedlung aus. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts war der Ort im Besitz der Freiherren von Krenkingen, die 1262 die Pfarrei und Pfarrpfründe zu Tiengen stifteten. Breitenfeld wird als Filiale zwischen 1360 und 1370 mehrfach erwähnt. Die Gebrüder von Hohenfels erwarben 1361 die zur Herr- schaft Gutenburg gehörenden Dörfer, zu denen auch Breiten- feld zählte. 1480 kaufte Abt Christoph von St. Blasien den Ort. Bis zu seiner Auflösung durch die Säkularisation bezog das Frauenkloster Berau Grundzins in Breitenfeld. Die kleine, hübsche Dorfkapelle ist 1861 erbaut worden und ist dem Hl. Georg geweiht. Ortschaft Detzeln (404m ü. NHN) Im 8. Jahrhundert wurde Detzeln als „Tazzilo“ oder 844 als „Tezzilnheim“ erstmals erwähnt. Der Ort gehörte früher den Herren von Krenkingen, kam später an die Herren von Rumlang und im Jahr 1480 an St. Blasien. Detzeln zählte zur reichsunmittelbaren Grafschaft Bonndorf und war bis 1803 St. Blasianisch. Bis 1805 stand Detzeln unter dem deutschen Großpriorat des Malteserordens und wurde 1806 badisch. Eine historische Sehenswürdigkeit ist die alte ehrwürdige Kapelle aus dem 16. Jahrhundert. Sie steht unter Denkmalschutz und ist dem Hl. Oswald geweiht. PARTNERSTADT