15 Anzeigen BIOENERGIEDORF MAUENHEIM Umsonst und draußen – die Brennstoffe liegen vor der Haustür. „Wir haben hier in Mauenheim ein Projekt, bei dem es nur Gewinner gibt“, freut sich Landwirt Ralf Keller, einer der Betreiber der Bio- gasanlage. Gülle und Pflanzen werden hier zu Bio- gas, Holz gibt es in Hülle und Fülle und der Ener- giespender Sonne lacht kostenlos von oben herab. Biogas, moderne Holzenergie, Nahwärmenetz, Photovoltaik: Mauenheim ist das erste Dorf in Ba- den-Württemberg, welches sich vollständig aus heimischen erneuerbaren Energien versorgt. Bio- gas-Abwärme und moderne Holzenergie werden in ein Nahwärmenetz eingespeist und im Ort ver- teilt. Die Stromerzeugung aus dem BHKW (Block- heizkraftwerk) der Biogasanlage sowie aus mehre- ren Solarkraftwerken wird ins öffentliche Netz ein- gespeist. Neben ökologischen Vorteilen hat das Projekt auch einen hohen regionalwirtschaftlichen Wert: Die Energiekosten fließen nicht mehr ab, sondern bleiben als Kaufkraft vor Ort. Aus Pflanzen wird Energie Am Ortsrand von Mauenheim betreibt die KCH Biogas GmbH eine Biogasanlage. KCH steht für den Landwirt Ralf Keller, die Clean Energy GmbH mit deren Geschäftsführer Jörg Dürr-Pucher und für den Landwirt Erich Henninger. KCH steht somit für praktische und konzeptionelle Kompetenz. Die Anlage erzeugt rund 5,7 Millionen Kilowatt- stunden (kWh) Strom jährlich, das entspricht etwa dem zehnfachen des Mauenheimer Strombedarfs somit kann Strom exportiert werden. Es fällt eine nutzbare Abwärme von weiteren rund 4 Millionen kWh an, das entspricht einer Heizölmenge von 400000 Litern, etwa dem Wärmebedarf des Ortes. Die Abwärme wird dem Nahwärmeprojekt kostenlos zur Verfügung gestellt, im Gegenzug erhalten die Betreiber den sogenannten KWK-Bonus (Kraft- Wärme-Kopplungs-Bonus). Die Biogasanlage wird mit jährlich rund 12000 Tonnen Energiepflanzen (Mais, Ganzpflanzensilage, Kleegras und Luzerne) beschickt. Der Mist eines benachbarten Rinderstalls mit ca. 150 Tieren wird ebenfalls einge- bracht. Durch die Kombination mit einer Holzhack- schnitzelheizung von knapp einem Megawatt Heiz- leistung kann der gesamte Wärmebedarf des Ortes bereitgestellt werden. Die beiden Wärmequellen er- Gewinn-Situation für alle – das Bioenergiedorf Mauenheim Wichtiger Mosaikstein im Projekt „Energieautarkes Dorf“ gänzen sich dabei ideal, da die Biogasanlage ganz- jährig eine fast gleichbleibende Grundlast zur Ver- fügung stellt und die Holzenergie im Winterhalb- jahr den Spitzenbedarf abdeckt. Die Hackschnitzel werden aus dem kommunalen Wald bezogen. Einstimmig für saubere Energie Der Beschluss für das Projekt erfolgte im Ort- schaftsrat Mauenheim und im Gemeinderat Im- mendingen jeweils einstimmig. Im Rahmen des bür- gerfinanzierten Gesamtprojekts wurde auch eine Photovoltaikanlage zur solaren Stromerzeugung mit einer Leistung von 66 kW errichtet. Die Anlage speist pro Jahr über 60000 kWh sauberen Strom ein und rundet das Bioenergiedorf ab. Zusammen mit den Solarkraftwerken wird somit über ein Viertel des Mauenheimer Stroms solar bereitgestellt, zusam- men mit dem Stromangebot aus der Biogasanlage wird weit über das zehnfache des Strombedarfes abgedeckt. Dielstraße 16 · 78194 Immendingen-Mauenheim Telefon 07733/2396 www.bioenergiedorf-mauenheim.de